Vermutlich hat das Wort Vino seinen Ursprung im Sanskritwort „vana“, was „Liebe“ bedeutet. Genau das verbinden wir mit spanischem Wein: Genuss, Entspannung und Sinnlichkeit. Hier sind zehn wissenswerte Fakten über vino español. ¡Salud

1. In Spanien wird schon seit vielen tausend Jahren Wein angebaut
Angeblich haben schon Phönizier, welche vor etwa 3.000 Jahren auf der iberischen Halbinsel lebten, die ersten Reben nach Spanien gebracht. Verbürgt ist, dass spanischer Wein der Lieblingstrunk der Römer war. Der Historiker Plinius der Ältere schwärmte von Weinen aus der Gegend, die heute als Alella bekannt ist und die etwa 20 Minuten von Barcelona entfernt liegt. Dort fand man auch die Überreste einer alten römischen Weinpresse. Im Archäologiepark Cella Vinaria (Teià) kann man ein Weingut aus dem 1. Jh. besichtigen und die größten (nachgebauten) römische Weinpressen Europas bestaunen.

2. Spanien ist der größte Weinexporteur der Welt
Mit einem Anteil von rund 21 % liegt das Land an der Spitze der Exporteure, Italien liegt mit einem Anteil von rund 20 % an zweiter Stelle. Exportiert werden 60% Weiß (hauptsächlich Cava) und 40% Rot.
15,5% der weltweiten Weinberge befinden sich in Spanien. Doch, obwohl das Land die größte Rebfläche der Welt besitzt, liegt es in der Gesamtmenge der Produktion mit rund 31 Millionen Hektolitern jährlich aber nur an dritter Stelle (nach Frankreich und Italien). Der Grund: Die spanischen Weinberge haben wegen des trockenen Klimas einen vergleichsweise niedrigeren Ertrag. Der Anteil an der weltweiten Weinproduktion liegt bei 13%.

3. Es gibt über 400 Rebsorten in Spanien!
Der Großteil der Produktion stammt jedoch aus Tempranillo, Garnacha, Monastrell, Albariño, Palomino, Airén, Macabeo, Parellada und Xarel-lo. Die am weitesten verbreitete Rebsorte ist Airen, eine Weißweintraube, die aus verschiedenen Gründen geschätzt wird, unter anderem wegen ihrer Robustheit. Der zweite ist Tempranillo, die beliebte Rebsorte der Rioja, gefolgt von der Garnacha, die in ganz Spanien angebaut wird, aber vor allem durch die katalanische Region Priorat international bekannt ist.

4. Cava kommt nicht nur aus Katalonien.
Jeder weiß, dass Cava das spanische Äquivalent zu Sekt ist, der eine ähnliche Produktionsmethode anwendet wie Champagner. Obwohl 95 Prozent der Cava-Produktion aus Katalonien stammt, wo sie im späten 19. Jahrhundert auf dem Weingut Codorniu in Sant Sadurni d’Anoia ihren Ursprung hatte, kann sie auch in Aragon, Kastilien und Leon, Valencia, Extremadura, Navarra, Baskenland und Rioja produziert werden.

5. Das kommt nicht nur Ihnen spanisch vor: Unterschiedliche Wein-Klassifizierungen
Spanien verfügt über 78 Teilregionen des Weins in 17 Provinzen des Landes, darunter die Balearen und die Kanarischen Inseln. Sie sind klassifiziert als Denominación de Origen (DO) und Denominación de Origen Calificada (DOC). Beide bezeichnen Weingüter, die strenge Anforderungen an die Weinherstellung erfüllen, wobei die DOC-Kennzeichnung die höchste Qualität darstellt. Derzeit haben nur zwei Regionen in Spanien die DOC-Anforderungen erfüllt, nämlich Rioja und Priorat. In Katalonien wird es aufgrund der Rechtschreibung und Aussprache der katalanischen Sprache als DOQ Priorat bezeichnet.

Viel Platz für Wein: Spanien hat weltweit die größten Rebflächen

6. Die meisten Eichenholzfässer der Welt besitzen die Winzer in der Region Rioja 
Nach offiziellen Zählungen sind es 1,3 Millionen Fässer. Jedes der meist aus amerikanischem  Eichenholz gefertigten Fässer kann 225-Liter Wein aufnehmen. Übrigens: Die erste Erwähnung des Namens Rioja in offiziellen Dokumenten als Weinbaugebiet stammt aus dem Jahr 1092, während König Garcia Sanchez I. dem Kloster San Millan de la Cogolla, zu dem auch die Weinberge gehörten, Land schenkte. Mönche und Klöster spielten eine wichtige Rolle bei der Weinherstellung in ganz Spanien, nachdem das Land von den Mauren zurückerobert worden war.

7. Spanien ist weltweit die Nummer eins unter den Produzenten von Bio-Weinen.
Über 80.000 Hektar Rebfläche werden ökologisch bebaut. Selbst einer der größten spanischen Weinproduzenten, Torres, hat ein Drittel seiner Weinberge als Bio-Weinberg ausgewiesen. Noch bis in die 90er-Jahre waren Bio-Weingüter in Spanien eher noch selten. Als eines der ersten ökologisch geführten Betriebe gilt das Weingut Penedes von Albet i Noya, das schon in den 1970er Jahren Biowein produzierte. Bemerkenswert ist, dass aufgrund der traditionellen Weinbereitungstechniken sich viele Winzer in ganz Spanien schon immer geweigert haben, Chemikalien oder Pestizide in der Weinherstellung einzusetzen.

8. Sherry ist einzigartig und spanisch!
Sherry stammt ursprünglich aus der Region Jerez im Süden Spaniens. Tatsächlich dürfen sich andere Regionen auf der ganzen Welt nicht nur Sherry nennen, da die Region eine Marke auf der Marke hat, ähnlich wie die französische Region Champagne. Die Sherry-Produktion geht auf das 8. Jahrhundert zurück, und Spekulationen besagen, dass es sie schon viel länger gibt. Es wurde erstmals im 12. Jahrhundert exportiert und wurde in England sehr beliebt. Im 16. Jahrhundert galt Sherry als der beste Wein Europas.

9.Die meisten spanischen Weinberge sind weiß
Obwohl die meisten spanischen Weine rot sind, sind 61,5% der spanischen Weinberge weiß. Denn in Spanien werden auch viel Brandy und Sherry hergestellt. Während jeder an Rioja denkt, wenn er an spanischen Wein denkt, ist die größte Volumenfläche eigentlich Castille-La Mancha in der Nähe der Hauptstadt Madrid. Die nur in Spanien angebaute weiße Rebsorte Airén gilt mit einer Rebfläche von über 300.000 ha als die meistangebaute der Welt. Zum Vergleich: Das ist etwa das Doppelte der gesamten Rebfläche Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zusammen. Airén heißt in Andalusien auch ‚Lairén‘ oder ‚Aidé‘ und in La Mancha wird sie meist als ‚Valdepeñas‘ oder ‚Manchega‘ bezeichnet.

10. Der spanische Wein war Picassos Muse
Ein kleiner Ort in Spanien, Horta de Sant Joan, inspirierte Picasso und den Kubismus. Der Künstler verbrachte im Jahr 1909 mehrere Monate in der kleinen Stadt in der Provinz Tarragona. In vielen Gemälden sieht man Weinberge, in denen Picasso manchmal nachts unter den Sternen schlief. Wein ist auch das Thema einiger Stilleben, wie etwas das berühmte Bild „Flasche und Weinglas auf einem Tisch“ aus dem Jahr 1912. Oder „die Weinflasche“ aus dem Jahr 1925.